GEORGIEN – TREKKING UND WANDERN

 

Georgien eignet sich mit seinen verschiedenen Gebirgsformationen im Kaukasus sehr gut zum Trekken und Wandern. Der große Kaukasus zieht sich über die nördliche Landesgrenze von Svanetien bis Tuschetien. Die Trekkinggebiete sind jeweils in sich geschlossen und nur manchmal miteinander verbindbar – ansonsten muss man immer wieder zurück in die Ebene und wieder nach oben fahren. Man kann sich pro Reise aber auch sowieso gut auf ein Gebiet beschränken.

Trekkinggebiete

Georgien hat im Norden die Berge des Großen Kaukasus, in der Mitte eine Art Talebene und im Süden den Kleinen Kaukasus. Hier sind die Gebiete im Norden von West nach Ost beschrieben und dann im Süden:

 

Swanetien

Swanetien im Nordwesten Georgiens ist eine der bekanntesten Trekkingregionen. Mächtige 5.000 Meter hohe Gipfel, mittelalterliche Steintürme (UNESCO-Welterbe) und von Gletschern geformte Täler machen die Region zu einem Favoriten unter Wanderern. Die Trekkingtour von Mestia nach Ushguli ist besonders beliebt und dauert etwa 4–5 Tage – sie führt durch malerische Swanen-Dörfer. Die Wege sind gut markiert und es gibt zahlreiche Gästehäuser entlang der Route. Hier gibt es nicht nur Natur zu erleben, sondern man bekommt auch Einblick in die spezielle Kultur der Swanen. Es gibt auch Touren in abgeschiedenere Gegenden wie Koruldi Seen, Laila Gletscher, Okrostkali Seen oder direkt in das nächste Trekkinggebiet:

 

Racha

Die Region ist weniger bekannt und ideal für Wandernde die Ruhe und unberührte Landschaften suchen. Sie bietet dichte Wälder, alpine Seen und Kalksteinfelsen. Trekkingrouten rund um Shovi, den Udziro-See und den Buba-Gletscher gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Die touristische Infrastruktur ist noch spärlich, was jedoch den Reiz dieser abgeschiedenen Gegend ausmacht.

 

Khevi

Diese kleine historische Bergregion befindet sich im Nordosten Georgiens, an der Grenze zu Russland. Sie wird vom mächtigen Kasbek (5.047 m) dominiert, einem der höchsten Vulkangipfel im Kaukasus, und umfasst dramatische Täler, steile Pässe und ikonische Wahrzeichen. Das Dorf Stepantsminda (auch „Kazbegi“ genannt) dient als Ausgangspunkt für Tages- und Mehrtagestouren. Beliebte Wanderungen führen zur Gergeti-Dreifaltigkeitskirche und weiter zum Gergeti-Gletscher. Anspruchsvollere Routen wie durch das Truso-Tal oder die Chaukhi-Überschreitung nach Roshka bieten spektakuläre Landschaften mit vergleichsweise wenig Tourismus.

 

Khevsureti

Die Region ist bekannt für seine abgelegenen Bergdörfer, dramatische Schluchten und eine mystische Atmosphäre, die durch alte Türme, Legenden und heidnisch-christliche Bräuche geprägt ist. Das bekannteste Dorf ist Shatili, eine befestigte Siedlung aus Stein, die wie eine Festung wirkt. Beliebte Trekkingrouten führen von Shatili nach Omalo in Tuschetien über den Atsunta-Pass – ein anspruchsvoller, mehrtägiger Trek. Eine andere Route verbindet Roshka mit Shatili über die spektakulären Chaukhi-Berge und den Datvisjvari-Pass.

 

Tuschetien

Tuschetien ist wild, abgelegen und nur über eine abenteuerliche Fahrt über den Abano-Pass erreichbar. Die Region beeindruckt mit Hochweiden, alten Wehrdörfern wie Omalo und Dartlo sowie unberührten Höhenzügen. Hier lassen sich diverse Routen zu schönen Rundtouren zusammenstellen.

Borjomi

Der Borjomi-Kharagauli-Nationalpark verfügt über ein gut gepflegtes Wegenetz mit Schutzhütten und markierten Mehrtagestouren. Er eignet sich besonders für Frühjahrs- und Herbstwanderungen ohne extreme Höhenunterschiede. Weniger dramatisch als der Große Kaukasus, aber sehr friedlich und artenreich.

 

Stunden-, Tages- oder Mehrtagestouren

In Georgien finden sich Wanderungen für jedes Zeitbudget – von kurzen Spaziergängen bis hin zu anspruchsvollen Mehrtagestouren. Kürzere Touren führen oft zu Aussichtspunkten, Wasserfällen oder kleinen Bergkapellen und Kirchen, wie etwa der berühmten Gergeti-Dreifaltigkeitskirche> bei Stepantsminda. Diese sind ideal zwischen Besichtigungen oder zum Einlaufen einzuplanen. Tagestouren wie zu den Koruldi-Seen, auf den Did Abuli, im Borjomi Nationalpark oder dem Truso-Tal bieten intensive Naturerlebnisse mit Kondition, aber ohne Übernachtung. Mehrtagestouren gibt es mit Zelt oder Übernachtung in Gästehäusern in verschiedenen Längen und Schwierigkeitsgraden. Sagen wir uns, wieviel und wie oft und was Sie gerne wandern – wir bauen es sinnvoll in Ihren Tourplan ein!

 

Unterkunft

Bei Mehrtagestouren wählen Sie zwischen Zelt und Gästehäusern für die Nacht. Gästehäuser sind üblicherweise gemütlich, bieten phantastisches regionales frisches Essen und Kontakt zu den GastgeberInnen. Da man die Verpflegung dort bekommt und nur einen Innenschlafsack braucht (nicht immer wird die Bettwäsche gewechselt), kann man das Gepäck gut klein halten. Ein Guide kümmert sich um die Verständigung.
Wer lieber mehr Naturerlebnis schätzt, nimmt eine Route mit Zelten. Ein erfahrenes Team begleitet Sie mit Packpferden, kümmert sich um den Zeltaufbau und versorgt Sie mit frisch zubereiteten Mahlzeiten. Sie wandern nur mit leichtem Tagesrucksack und können so ganz die beeindruckende Bergwelt genießen.

Wer trägt das Gepäck?

Das Gepäck tragen entweder Sie selber – oder Pferde. Bei Mehrtagestouren mit Unterkünften in Gästehäusern kann es durchaus so gering gehalten werden, dass man es gut selber tragen kann. Bei Camping-Treks braucht man viel mehr, was vielen Leuten zu schwer ist. Wir überlassen das den individuellen EnthusiastInnen und bieten auf unseren Touren immer Gepäcktiere an. Wichtig ist jedenfalls immer: achten Sie darauf, dass das Gepäck regendicht verpackt ist, entweder als regendichte Tasche oder mit Regenhülle oder/und in Plastiktüten innen.

 

Hunde

Wer in Georgien wandern geht, sollte sich unbedingt mit den Verhaltensweisen bzgl. Hunden vertraut machen. Insbesondere bei Schafeherden sind immer Hunde dabei, die meistens sehr aggressiv sind. Mit Glück umgeht man die Herde weitläufig oder hat einen Hirten, der die Hunde zu sich ruft. Aber es können einem auch überraschende Begegnungen mit Hunden passieren. Verhalten, was zu unseren Hunden hier passt, funktioniert leider nicht bei georgischen Hütehunden. Aber es gibt andere Verhaltensregeln, die man erlernen kann. Bei uns gibt es vor einer Tour immer eine Einweisung in potentielle Hundebegegnungen.

 

Es sind nicht alle frei herumlaufenden Hunde aggressiv. Inzwischen braucht es nicht mehr so viele Hütehunde und so sind einige „arbeitslos“ geworden und/oder haben sich vermehrt und leben wild in der Landschaft. Diese können auch sehr anhänglich sein und einen als neue/n Freund/in erwählen und weichen einem manchmal sogar tagelang nicht von der Seite.