Für das tägliche körperliche Wohlbehagen auf Reisen sorgt nicht nur das Schlafgemach sondern auch das Essen. Es gibt Menschen, denen die Nahrungsaufnahme nicht ganz so wichtig ist. Andere zelebrieren gerade auf Reisen die Möglichkeit neuer Geschmackserlebnisse und Restaurantbesuche. Ein Kochkurs ist nicht nur eine gute Idee zum Erlernen neuer Spezialitäten sondern auch eine gute Gelegenheit, gemeinsam etwas zu tun und dadurch mehr über die Leute zu erfahren.
InderInnen ist das Essen sehr wichtig. Üblicherweise wird 3 x täglich warm gegessen, allerdings oftmals später als wie man es daheim gewohnt ist. Jeder Bundesstaat, jede Gegend, jede Familie haben ihre Spezialitätenrezepte. Es wäre müssig hier die verschiedenen Küchen aufzuführen. Allgemein gilt: die Verwendung von Gewürzen ist sehr vielfältig, im Süden wird eher Reis gegessen, im Norden Brot, es gibt sehr scharfe Gerichte und in manchen Lokalen die Möglichkeit, eine mildere Variante zu bekommen. In den besseren Unterkünften kann man sich am Buffet durchprobieren, viele Lokale bieten Thali an. Thalis sind Teller/Platten mit einer Zusammenstellung von üblicherweise einem Curry, einem Dal, Reis, Chapati und diversen Kleinigkeiten wie Chutneys, Joghurt, Sußspeise usw. In günstigen Dhabas bekommt man Nachschlag so viel man möchte, VegetarierInnen freuen sich über eine große Vielfalt an Gerichten, Fleischfans gehen aber auch nicht leer aus.
Wenn man Reisende aus Nepal nach dem dortigen Essen fragt, kommt meistens nur eine Antwort begleitet von einem Strahlen: Dal Bhat. Üblicherweise ist es eine Zusammenstellung aus Reis, einem Linsengericht und einem Gemüsegericht. Auf Trekkingtouren in den Lodges ist es zum Abendessen sehr beliebt – insbesondere da im Preis enthalten ist, dass einem so oft nachgefüllt wird, wie man möchte. Es gibt verschiedene Linsenarten, verschiedene Gemüse und durch die jeweiligen Gewürzverwendungen schmeckt es immer wieder anders. Daneben hat Nepal aber auch weitere Spezialitäten anzubieten. Es kann teilweise etwas schärfer sein. Sich vegetarisch zu ernähren ist sehr einfach.
Die postsowjetischen Länder haben ihre jeweils eigene Küche mit leckeren Spezialitäten, aber auch diverse russische Einflüsse. In Georgien spielt die Essenskultur noch eine speziellere Rolle mit den Supras, d.h. gemeinsame stundenlange „Gelage“, wo sich der Tisch unter verschiedenen Speisen biegt und es einen Tischmeister gibt, der sich um die Trinksprüche kümmert. Die Gerichte sind fleischlastiger als in Indien, besonders in der Nomadenkultur Kirgistans. Aber es lässt sich auch gut vegetarisch reisen. In allen drei Ländern lässt es sich sagen, dass es „daheim“ am besten schmeckt, d.h. die von Familien in Homestays und kleineren Gästehäusern zubereitete Mahlzeiten sind die besten.
Gemeinsames Kochen ist ein schönes Erlebnis, gemeinsames Tun, interessante Gespräche und ein leckeres Ergebnis lassen uns gerne Kochkurse in Tourpläne einbauen. Diese finden unterschiedlich statt – von professionellen Anbietern gut ausgeklügelte Gerichte mit Rezepten dazu bis zu privaten Haushalten selbst in kleinere Dorfhütten, wo „nach Gefühl“ gekocht wird und man sich die Rezepte selber notieren muss. Oftmals wird die gemeinsame Kocherei auch von viel Gelächter begleitet – auf Anhieb runde Chapatis hinzubekommen ist genauso schwierig wie formschöne Momos zu falten. Die Ergebnisse schauen oft lustig aus. Wenn Sie spezielle Gerichte lernen wollen, geben Sie bitte Bescheid, wir versuchen es möglich zu machen!
In Indien wird viel mit der Hand gegessen. Das Brot so zu falten, dass sich möglichst viel Curry darauf laden lässt oder ein Reisgemisch geordnet in den Mund zu bugsieren kann gelernt werden. Auch wenn es erstmal ungewohnt ist, kein Besteck zwischen Hand und Essen zu haben, ist es doch ein spezielles Erlebnis, welches einmal ausprobiert werden könnte. Und wie wird überhaupt Khinkali ordentlich gegessen? Auch sind die Ess-Sitten mit gewissem Regelwerk oftmals anders als daheim – sehr spannend, die Unterschiede zu entdecken. Überhaupt ist ein gemeinsames lokales Esserlebnis eine bereichernde Erfahrung. Was kommt auf den Tisch, wie nimmt man sich/bekommt aufgefüllt, wie wird gestartet, gibt es ein Gebet vorher, wer isst überhaupt gemeinsam, sitzt man am Tisch oder auf dem Boden – so viele Aspekte, die man auf Reisen erleben kann.
Es ist unglaublich, was man mit Zucker und Milch für unterschiedliche Süßigkeiten herstellen kann. Überall in Indien gibt es Läden, die eine Auswahl dieser frischen Leckereien in ihrer Auslage liegen haben. Teilweise kann man sogar bei der Produktion direkt nebenan zuschauen. Diese Süßigkeiten sind sehr füllend. Wenn man trotzdem viele probieren möchte, tut man sich am besten zu mehreren zusammen, bestellt von jedem Teil eines und zerkleinert diese in Miniportionen. Dann sucht man sich einen schönen Sitzplatz, vergisst einmal die Kalorien und genießt die süßen Verführungen – guten Appetit!
Die postsowjetischen Reiseziele bestechen eher mit leckeren Torten oder großen Blechkuchen. Auch hier lohnt sich der Besuch einer Bäckerei oder eines Cafés und auch hier empfehlen wir eine Gemeinschaftsbestellung mit Gabeln für alle um ein besonders reichhaltiges Geschmackserlebnis zu haben ohne dass der Bauch von nur einem Stück zu voll ist. Medovnik (Honigtorte) ist eine Spezialität, die in allen drei Ländern angeboten wird.
In Indien wachsen sehr viele Gewürze. Zum einen lernt man welche im Kochkurs kennen, zum anderen lassen sich auf den Märkten weitere entdecken – oder man besucht direkt eine Gewürzplantage z.B. in Goa oder Kerala, wo man direkt sehen kann, wie das Gewürz an der Pflanze ausschaut. Auch haben viele Gewürze Wirkungen, die hier gelernt werden können. In der ayurvedischen Küche spielt das eine große Rolle.
Die InderInnen lieben ihren heißen süßen Tee (Chai) am Straßenrand. Überall gibt es kleine Stände von Teekochern, die Ihnen schnell einen frischen Tee brauen. Sind Sie schon einmal im Morgengrauen aufgestanden und haben Sie sich aus dem Hotel geschlichen, um mit einem heißen Chai in der Hand zu schauen, wie die Stadt aufwacht? Genießen Sie diese besondere Atmosphäre einmal auf Ihrer Reise!
Außerdem ist Indien ja Heimat diverser Teeanbaugebiete. Hier kann man eine Teeverkostung erleben: verschiedene Sorten werden zubereitet und man kann mit Löffeln alles probieren. Sehr interessant, wie sich die verschiedenen Teecharaktere auf der Zunge und im Gaumen entfalten. Vielleicht entdecken Sie hier Ihren neuen Lieblingstee? Selbstverständlich können die Tees danach auch erworben werden.