LADAKH

 

Ladakh ist die erste Region, an die ich mein Herz verloren habe. Das war bereits 1993. Seitdem bin ich jährlich bis auf wenige Ausnahmen dort. Und es ist auch das Gebiet, wo ich das erste Mal eine Reise organisierte und leitete: eine reine Frauenreise inkl. Trekking 1997. Damit waren wir die ersten auf dem Markt, die eine rein weibliche Trekkingcrew zusammen bekamen – selbst Pferdefrauen gab es, absolut keine Selbstverständlichkeit. Seitdem hat sich dort immens viel geändert – aber es bleibt mir persönlich die liebste Destination von allen.

 

Obwohl Reisen nach Ladakh immer populärer werden, ist es immer noch kein leicht zu bereisendes Land. „Wenn ein Tal nur über einen hohen Pass zu erreichen ist, kommen lediglich gute Freunde oder schlimme Feinde“. Was Jahrhunderte für Ladakh galt, ist heute längst überholt – nicht nur weil seit längerem ein Flugzeug den hohen Pass in 1 ¼ Stunden von Delhi überwindet. Durch die abgeschiedene Höhenlage ist die Anreise trotzdem nicht einfach – wer aus dem Flugzeug steigt, schnappt erst mal auf Lehs 3.500 m hoch gelegenem Flugplatz nach Luft, und die Anreise über Land braucht aus Delhi über Manali immer noch mindestens 3 Reisetage. Die Herzlichkeit und Wärme der Ladakhis, die atemberaubenden Gesteinsformationen, die religiöse Atmosphäre der Klöster – alles das entschädigt jedoch mühelos für die Anstrengung, die mit einer Reise in den indischen Himalaya verbunden ist.

 

Hier finden Sie Infos zu verschiedenen Aspekten und Reiseideen, die wir Ihnen in Ihre Reise integrieren können. Es lassen sich unzählige Kombinationen aus Unterkünften, Treks, Besichtigungen, Begegnungen, Aktivitäten, Gebieten usw. zusammenstellen – wir unterbreiten Ihnen nach Ihren Eckdaten eine Vorschlag, den wir gemeinsam modifizieren, bis er passt!

Unterwegs

Bevor man unterwegs sein kann, muss man aber erst einmal hinkommen – und das ist auf 2 Arten möglich: per Flug von Delhi aus oder per Straße in mehreren Tagen. Bei einem Erstbesuch von Indien empfehlen wir den Flug – für die Straße sollte man sich Zeit lassen und die unterschiedlichen Gegenden wirklich gut kennenlernen. Es ist landschaftlich und kulturell sehr vielfältig. Damit bliebe aber weniger Zeit für Ladakh. Vor Ort stehen einem bequeme Taxen oder lokale Busse zur Verfügung. Im Straßenbau hat sich in den letzten Jahren/Jahrzehnten viel getan, der Highway, der Ladakh von West nach Ost durchzieht, ist inzwischen recht gut asphaltiert, und die anderen Straßen sind in unterschiedlichen Stadien. Es gibt immer weniger Dörfer ohne Straßenanschluss. Üblicherweise stellen wir ein Auto mit einem netten umsichtigen Fahrer zur Verfügung. Vielleicht mögen Sie aber auch mal eine Strecke mit dem lokalen Bus fahren?

 

Ladakh reizt sehr zum Motorradfahren. Die Verkehrsdichte ist vergleichsweise gering und die einen umgebende Bergwelt grandios. Die Straßen sind von sehr gut bis holperiger Staubpiste recht unterschiedlich. Ein besonderer Reiz ist natürlich eine Reise von Delhi oder Chandigarh evtl. sogar über Spiti und/oder Zanskar nach Ladakh. Man kann sich dort Motorräder ausleihen, die dann zurück transportiert werden, während man selber das Flugzeug nimmt. Yangla Tours organisiert Ihnen gerne ein Rundum-Paket mit Unterkünften und, wenn gewünscht, Begleitfahrzeug. Für kürzere Ausflüge kann man sich auch in Leh ein Motorrad ausleihen. Man benötigt nur den Führerschein. Die Ausleihgebühr ist ohne Benzin, aber incl. Helm. Ganz klassisch ist natürlich eine Royal Enfield.

 

Inzwischen ist auch Zanskar mit weiteren Straßen gut mit Ladakh und Himachal Pradesh verbunden, man kann seine Reise also gut ausweiten.

 

Unterkunft

In Ladakh finden sich inzwischen fast alle Arten von Unterkünften überall. Schicke Hotels sind nicht nur in der Hauptstadt Leh sondern auch in manchen Dörfern zu finden. Die Krönung ist das Hotel im umgewandelten Teil des Königspalastes in Stok. An schönen naturnahen Orten gibt es angenehme Camps mit festen Betten in Zelten, die im Winter abgebaut werden. Im Sommer hat man es dort sehr gemütlich. Einfache Gästehäuser sind ebenfalls flächendeckend vorhanden, jedoch wenn, dann hauptsächlich in Leh zu empfehlen. In den Dörfern sind Homestaysdie bessere Wahl – hier bekommt man mehr Familienleben geboten, leckeres lokales Essen, traditionelle Trockentoilette und ladakhische Gastfreundschaft. Viele Homestays gehören zum Verbund der Snowleopard Conservancy, die das erfolgreiche Konzept in Ladakh vorstellten. Ein Teil der Einnahmen geht in die Gemeinschaftskasse und es wird mehr für den Erhalt des seltenen Schneeleoparden getan (Kompensation, wenn er Tiere reißt, Zäunebau usw.). Einige Klöster haben ein angeschlossenes Gästehaus – sehr zu empfehlen ist es, bei den Nonnen bei Thikse zu übernachten. Und während eines Treks in großartiger Landschaft oder bei Nomadenbesuchen wird im Zelt geschlafen.

 

Trekking und Wandern

Trekking in Ladakh ist eine wunderbare Art, die Landschaft voll und ganz zu erfahren. Man staunt über die Vielfalt von Farben und Formen trockenen Gesteins und begibt sich in einen langsameren Lebensrhythmus. In dieser Höhe ist Entschleunigung angesagt. Wer sich darauf einläßt, der/die bewältigt so gut wie jeden Pass ohne große Keucherei. Es ist faszinierend zu erleben, was sich mit steter Langsamkeit alles erreichen lässt und wie wohltuend sich diese andere Geschwindigkeit auf einen auswirkt.

 

Trekking in Ladakh ist ganz anders als in den Alpen oder Nepal. Das Land ist sehr dünn besiedelt und es gibt keine Lodges oder Hütten. Auf beliebten Strecken haben sich in der Saison Tea-Tents mit einem kleinen Angebot angesiedelt. Im Prinzip aber nimmt man alles (Zelte, Verpflegung) mit. Um dieses fortzubewegen, werden üblicherweise keine Träger angeheuert (außer im Winter und evtl. bei Homestaytreks) sondern Gepäcktiere (kleine Pferdchen oder Esel). Und so begibt sich immer eine kleine Karawane auf den Weg. Unser Angebot beinhaltet üblicherweise: Pferde, Begleitteam, vegetarische Vollpension mit Frühstück, Lunchpaket, Tee und abendlichem 3-Gänge-Menü, Zelte, dicke Isomatten, Camping- und Nationalparkgebühren sowie Transfer zum Trek und nach Leh zurück.

 

Es ist möglich, einige Treks ohne Begleitteam auf der Basis von Himalayan Homestays zu gehen. Hier sind insbesondere das Sham-Valley und die gegenüber liegende Gegend zwischen Lamayuru und Chilling zu nennen.

 

Die Trekkingstrecken sind zahllos. Es gibt Treks mit festen Anfangs- und Endpunkten, aber bei den meisten kann man an unterschiedlichen Stellen einsteigen, aussteigen, Varianten laufen etc. Wir bieten selbstverständlich alles an! Unsere Kenntnis der verschiedenen Streckenabschnitte ist sehr breit. Die Beschreibung der gängigsten Treks mit festen Streckenführungen lassen sich leicht im Internet ergooglen. Hier haben wir die Trekkinggegenden beschrieben, die dortigen Trekkingmöglichkeiten sowie einige Trekkingstrecken.

Am einfachsten ist es, Sie sagen uns, was Ihre Wünsche an einen Trek sind (Länge, Schwierigkeit, Pässe, Dörfer, Gegend, Einsamkeit, Frequentierung, Sonstiges) und wir schlagen Ihnen etwas Passendes vor. Auch kann man wählen zwischen einem längeren Trek oder einer Kombination von Treks, z.B. zuerst ein Homestay-Trek und danach ein höherer Zelttrek.

 

> mehr Trekking- und Wanderinfos

 

Wer keine mehrtägigen Treks gehen möchte oder sich für einen größeren Trek zusätzlich zu Besichtigungen einlaufen möchte, denen empfehlen wir eine Fülle vonTageswanderungen in unterschiedlichen Gegenden, Höhen, Schwierigkeitsgraden und Längen. Bitte kontaktieren Sie uns für nähere Infos.

 

Rafting, Radeln, Gipfel stürmen

In Ladakh gibt es viele weitere Möglichkeiten, sich aktiv in der Natur zu bewegen.

Rafting ist eine Möglichkeit, Ladakh einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Insbesondere in den heißen Monaten Juli und August kann eine Fahrt auf dem Wasser angenehm erfrischend wirken. Rafting ist auf dem Zanskar-River und dem Indus möglich. Ein erfahrener Kapitän führt das Boot die Strecken herunter, deren Schwierigkeitsgrad bei I bis IV+ liegt. Die TeilnehmerInnen paddeln nach seinen Anweisungen. Die Zeiten und der Schwierigkeitsgrad sind selbstverständlich abhängig von der Wasserhöhe. Je mehr Wasser der Fluss führt (also je früher im Jahr), desto schneller ist das Boot und umso schwieriger die Strecke. Am beliebtesten sind die Strecken Phey-Nimmu und Chilling-Nimmu. Speziell ist eine Mehrtages-Rafting-Tour von Padum nach Nimmu mit Camping am Ufer.

 

Ladakh ist kein klassisches Fahrrad-Land, aber in den letzten Jahren/Jahrzehnt sieht man immer mehr Menschen in die Pedalen treten. Immerhin kann man damit in kürzerer Zeit weitere Strecken überwinden als auf 2 Füßen, bekommt aber mehr von der Natur mit als im Auto. Da der Highway inzwischen so gut ausgebaut ist, dass Autos sehr schnell unterwegs sind, empfehlen wir eher Nebenstrecken – es sei denn, es soll der Klassiker Manali-Leh sein. Man kann zwischen diversen Mehrtagestouren entscheiden oder auch Tagesradtouren ab Leh in den Tourplan einbauen. Die Leihräder sind ordentliche Mountainbikeräder, mit denen man gut auf den teils etwas schotterigen Straßen zurecht kommt. Eine Übersicht der Radfahrmöglichkeiten können Sie hier herunterladen als PDF.

 

Expeditionen auf sehr hohe Berge hat diese Gegend nicht zu bieten, jedoch locken einige Gipfel über 6.000 m in Ladakh sowie die 7.000er Zwillingsgipfel Nun und Kun in Zanskar. In Ladakh muss man Gipfelgebühren zahlen – Gipfel bis 6.200 m gelten als Trekkingberge und sind nicht so teuer, für Gipfel darüber muss man tiefer in das Portemonnaie greifen. Klassiker im Markha-Gebiet sind Stok Kangri (6.120 m), Kang Yazee (6.400 m), Matho West (6.230 m) und Dzo Jongo (6.280 m). Im Changthang locken Chalung (6.500 m), Chamser Kangri (6.600 m), Lungser Kangri (6.650 m), Yalung Nong (6.080 m) sowie die Mentok-Gipfel I (6.250 m) und II (6.210 m). Die 7.000er Zwillingsgipfel Nun (7.135 m) und Kun (7.090 m) liegen in Zanskar. 

 

Buddhismus

Die Ladakhis gehören überwiegend der tibetisch-buddhistischen Richtung an (mit diversen Moslems in Leh und weiteren Orten). Der Dalai Lama ist ihr geistig-religiöses Oberhaupt. In Ladakh ist jeder Ort einem Kloster zugehörig. Es gibt über 400 Klöster in Ladakh (manche sind sehr kleine Zweigstellen der 13 Hauptklöster), die fast alle von Mönchen bewohnt werden. Die Anzahl der Mönche beläuft sich auf über 3000, die der Nonnen auf ca. 500. Die Klöster gehören verschiedenen buddhistischen Sekten an, die Gelbmützensekte (Gelugpa-Orden) ist dabei am verbreitetsten. Einige Klöster liegen an den beschriebenen Trekking-Routen, einige sind per Taxi über die Straße erreichbar und andere sind schwerer oder kaum zugänglich.

 

Arrangiert werden können Besuche bei allen gängigen Klöstern. Es sind auch Kombinationstouren mit diversen Klosterbesuchen an einem Tag möglich. Mit einem Klosterführer (der auch Ihre Fragen an die Mönche und Nonnen übersetzen kann) erfahren Sie noch einiges mehr als was man in Büchern nachlesen kann. Auch arrangieren wir den Besuch einer Puja (gemeinsames Gebet), falls Sie hier nicht den Zufall walten lassen möchten. Ob Sie in den Genuss kommen, bei der Herstellung eines Sandmandalas zugucken zu können, ist dagegen großer Zufall. Die Klöster haben dafür keine speziellen Zeiten und verbreiten keine Vorankündigungen.

 

Diverse Klöster sind Ausrichter von Klosterfestivals mit Maskentänzen. Im Sommer werden diese hauptsächlich von Reisenden besucht, im Winter dagegen ist man eine kleine Minderheit zwischen Einheimischen. Wir schauen immer nach, ob in ihrer geplanten Reisezeit ein Klosterfestival statt findet bzw. sie können auch selber schauen und zwar hier.

 

Orakel, Amchi und Petroglyphen

In Leh und in der Nähe leben einige weibliche Orakel, die auch Reisende aufsuchen können. Es sind Frauen, die sich in eine Art Trancezustand versetzen, wobei eine Gottheit von ihnen Besitz ergreift. In diesem Zustand ist das Orakel befähigt, Antworten auf Entscheidungsprobleme zu geben und Krankheiten zu heilen. In der Praxis sieht das so aus, dass eine Anzahl von Menschen in einem kleinen Raum zusammengekommen und nacheinander mit dem Orakel kommuniziert. Jede/-r kann eine Frage stellen oder sich eine Krankheit heilen lassen.

Dies ist für unser westliches Gemüt meistens eine widersprüchliche Angelegenheit und ich habe einige Menschen in einer großen Verwirrung hinterher gesehen. Möchte der/die Besucher/-in eine Frage stellen, muss er/sie sich darauf gefasst machen, dass die Antwort möglicherweise nicht so ausfällt, wie mensch es gerne hätte. Von daher ist, besonders bei einem selbst bedeutungsvollen Fragen, darauf zu achten, dass mensch mit jeglicher Antwort hinterher umgehen kann. Auch wenn jemand nicht an Orakel glaubt, die Begegnung ist sehr beeindruckend und läßt diesen Glauben oftmals schwanken.

Möchte mensch diese Gefahr umgehen, kann er/sie auch eine Krankheit heilen lassen. Dabei dürfen allerdings keine Wunder erwartet werden, teilweise haben manche Menschen überhaupt keine Wirkung gespürt. Andere berichten aber doch von einer deutlichen Besserung eines Leidens. Negative Wirkung habe ich noch von niemandem gehört. Die Heilung geschieht so, dass das Orakel entweder mit dem Mund oder mit Hilfe eines Röhrchens an einer oder zwei Stellen am Körper saugt und danach seltsame graue Brocken und Schleim wieder ausspuckt. Bei anderen Krankheiten streicht sich das Orakel mit einer Art Schwert, welches über Feuer gehalten wurde, über die Zunge und bläst auf die kranken Stellen.

Die Gottheit aus einem Orakel spricht weder deutsch noch englisch, teilweise nicht einmal Ladakhi. Von daher ist bei diesem Arrangement selbstverständlich jemand zum Dolmetschen dabei.

 

Ein/e Amchi ist ein Ärzt/-in, der/die nach der traditionellen tibetischen Medizinlehre diagnostiziert und behandelt. Die Diagnose erfolgt durch Pulsfühlung und Befragung, die „Medizin“ sind Kräuterpillen, die furchtbar schmecken, teilweise aber erstaunlich positive Wirkung haben. Für Skeptiker/-innen: schlechter ist es durch die Einnahme der Kräuterpillen noch niemanden gegangen. Verblüffend ist oft die Diagnose, wo Körperzustände „nur“ anhand des Pulses erfasst werden, wovon der Arzt/die Ärztin nichts hat wissen können. 
Manche Amchis sind auch erfahren in der Akkupunktur. Der Besuch empfiehlt sich, auch wenn gerade keine akute Krankheit zur Hand ist, für einen allgemeinen Gesundheitscheck. In Leh gibt es einige sehr gute englischsprachige tibetische Amchis, aber es ist auch in fast jedem Dorf eine/r tätig.

 

Petroglyphen sind in Stein gearbeitete Felsbilder aus prähistorischer Zeit. In Ladakh gibt es davon mehr zu finden als man ahnt. Bisher nur in einem „Rock Art Areal“ in Dhomkar in der Dah Hanu Region konzentriert mit einem Spazierpfad bequem zugänglich gemacht, liegen die meisten Steine entweder einzeln oder in größeren Gruppen an unmarkierten Stellen herum, so dass man sie selber entdecken kann und muss. Für diese Entdeckungstouren braucht es neben scharfen Augen auch gutes Schuhwerk und Trittsicherheit, da man ein bisschen herumklettern muss. Aber gerade diese Form der eigenen Entdeckungen machen auch den Reiz der Einbeziehung von Petroglyphen in den Tourplan aus. Noch steckt die Wissenschaft dazu und eben auch die Erfassung der Fundorte in den Kinderschuhen.

Einige Petroglyphen werden auf 3. – 5.000 Jahre alt geschätzt. Diese beinhalten hauptsächlich Tier und Figurendarstellungen. Es gibt auch viele Felszeichnungen neueren Datums, d.h. jünger als 2.500 Jahre mit Stupas und anderen buddhistischen Symbolen. Oftmals findet man auch Felsen mit einem Mix dieser beiden Typen. Neben der Anlage in Dhomkar sind Stellen mit einigen Petroglyphen älteren Datums in Alchi, Sabu und im Nubratal (bei Panamik) recht gut zugänglich.

 

Nomaden

Im Osten Ladakhs liegt das Changthang, eine Hochebene mit einer durchschnittlichen Mindesthöhe von 4.500 m, die sich zum Großteil nach Tibet hinein zieht. Hier ist kaum Landwirtschaft möglich. Es ist die Heimat von ladakhischen und geflüchteten tibetischen Nomaden, die in Verbünden von bis zu 30 Familien mehrfach im Jahr von Ort zu Ort ziehen.

 

Mit ihren Ziegen- und Schafherden gehen sie täglich in die Berge, Yaks weiden ohne Aufsicht. Aus der täglich gewonnen Milch wird leckerer Joghurt, Butter und Trockenkäse gewonnen. Die Kashmirziege sorgt für feine Pashminawolle – dem „Gold von Ladakh“.

 

Durch die Nähe zu Tibet ist ein großer Teil des Gebietes für westliche Touristen geschlossen, für den zugänglichen Teil braucht es ein unkompliziert zu erhaltenes Permit. Aufenthalte direkt bei den Nomaden stecken touristisch noch in den Kinderschuhen. Wir bieten an, das Zelt neben einem Nomadenzelt aufzuschlagen und mit Hilfe des dolmetschenden Guides deren Aktivitäten zu verfolgen und sich zu unterhalten. Dabei können Sie selbstverständlich die Produkte kosten und die Mahlzeiten mit den Nomaden teilen – oder einen eigenen Koch mitbekommen (wozu wir zumindest Erstlingen in der Region raten).

 

Ladakh im Winter

Ladakh im Winter ist ein besonderes Erlebnis: es gibt nur sehr wenige Reisende, die sich den teilweise sehr kalten Temperaturen aussetzen. Nachts kann das Thermometer auf kalte -30°C absinken, tagsüber herrschen bei Sonnenschein oft Temperaturen um die 0°C. Durch die trockene Luft fühlt sich die Kälte allerdings nicht so frostig an wie in Europa. Da die Niederschlagsmenge das ganze Jahr über sehr gering ist, muss nicht gegen große Schneemassen gekämpft werden, meistens überzieht das Land eher eine Puderzuckerschicht.

 

Die Ladakhis verbringen viel Zeit um den Ofen in der Wohnküche mit Erzählen und Strick- oder Reparaturarbeiten. Neben dem vermehrten Beisammensein in der Familie wird der Winter auch für andere soziale Kontakte genutzt. In dieser Zeit finden die meisten Hochzeiten und Klosterfestivals statt. Außerdem wird das ladakhische Neujahr Losar gegen Ende Dezember mehrtägig gefeiert.

 

Besucher/-innen bekommen hier einen Einblick in das ladakhische Leben, welches sich ungestört vom großen Touristenstrom im Sommer entfaltet. Auch für die Interessierten der Klosterfeste ist diese Jahreszeit von Vorteil. Sogar die Möglichkeit zum Trekken ist gegeben. Entweder macht sich die/der abenteuerliche Reisende auf die winterliche Zanskar-Begehung (Chadar-Trek), auf den Likir-Ang-Trek oder den Spituk-Chilling-Trek, wobei im Winter auf die Zelte zugunsten von Übernachtungen bei einheimischen Familien verzichtet wird. Ein Erlebnis ist eine Tagestour zum Pangong-See, wo es leicht bis -20°C wird. Das Nubratal lässt sich im Winter auch gut bereisen, dort gibt es ebenfalls angenehme Unterkünfte. Das Militär hält die Straße über den Kardung-la frei.

 

Eine große Attraktion im Winter ist das Beobachten von Wildtieren, insbesondere des Schneeleoparden. Die Chancen stehen recht gut, da Ladakh die Tiere schützt und das Wissen über die Tierbeobachtung im Laufe der Jahre stark zugenommen hat. Man kann in Homestays wohnen und täglich auf die Pirsch gehen oder sogar mit Zelt und kompletter Ausrüstung (Heizungen und dicke Matratzen) in spezielle Gebiete fahren.

 

Gästehäuser bieten ihre großen Zimmer zur Übernachtung an, die tagsüber von der Sonne aufgeheizt werden, in einigen Unterkünften werden die Räume mit einem Gasofen beheizt und es gibt inzwischen Hotels mit Zentralheizung.