Im Land bewegt man sich am angenehmsten per Auto mit Fahrer vorwärts – in allen unseren Destinationen. Da kann man halten wann man möchte, man hat Platz und die Fahrzeuge sind schneller und bequem. Aber es gibt auch einen Nachteil: man ist nicht wie die Einheimischen unterwegs! Um ein Gebiet und die Menschen besser kennenzulernen, könnte man auch einmal die üblichen Fortbewegungsmittel wählen. Das ist nicht nur lehr- und erlebnisreicher sondern auch noch preiswerter und ökologischer!
Das indische Bahnsystem ist eines der faszinierendsten und größten der Welt. Es gibt verschiedene Klassen und außer in der „Holzklasse“ werden auch nur so viele Sitze/Liegen verkauft, wie es gibt. Das Reservierungssystem funktioniert hervorragend. Es gibt Züge für kürzere Strecken tagsüber, die sich schon lohnen. Aber das beste Erlebnis ist eine Nachtfahrt – man kommt leicht mit den Mitreisenden in Kontakt, hat bequeme Liegen mit sauberen Laken und Decken (Foto ist aus günstigerer Klasse) und schlummert gemütlich dem Zielbahnhof entgegen. Neben den üblichen Bahnen hat Indien auch Besonderes zu bieten: eine Fahrt mit der Toytrain. Davon gibt es drei Strecken (2 in Himachal Pradesh, 1 bei Darjeeling). Erbaut in den frühen Jahren von den Briten schnaufen kleine Züge im Schritttempo die Berge hinauf zu den früheren Sommerresidenzen. Ein lebendiges Stück Kolonialgeschichte. Daneben gibt es noch ein paar weitere interessante Strecken für Eisenbahnfans.
Georgien hat ein kleines aber feines Bahnsystem. Wenige Strecken werden von kleinen Bahnen befahren, die einen bequem und pünktlich an das Ziel bringen. Ein Nachtzug fährt zwischen Tbilisi und Yerevan – eine interessante Verbindung wenn man beide Länder besuchen möchte.
In unseren anderen Destinationen gibt es leider kaum bis keine Bahnstrecken.
Busse fahren überall hin. Langstrecken in Indien (bevorzugt in der Nacht gefahren) werden von AC-Volvo-Bussen befahren, d.h. luxuriösen Bussen mit verstellbaren Sitzen, gewisser Beinfreiheit und sauber sind sie auch. In Nepal gibt es dafür spezielle Touristenbusse (die natürlich nicht nur von TouristInnen genutzt werden), die haben etwas mehr Sitzfläche und bessere Beinfreiheit als die engeren lokalen Busse. Hier fährt man aber eher tagsüber. Toiletten gibt es nirgendwo an Bord, aber es wird öfters gehalten auch für Mahlzeiten. In Kirgistan, Georgien und Armenien werden Strecken je nach Beliebtheit von Bussen oder Kleinbussen befahren. Neben den Langstrecken gibt es aber auch viele Gelegenheiten sich auf kürzeren Strecken zwischen die Einheimischen zu setzen. Manche Busse fahren zu bestimmten Zeit und steuern auch nur bestimmte Haltestellen an, auf manchen Strecken fährt man, wenn der Bus voll ist und hält bei jedem mitfahrwilligen Menschen an der Straße an.
In manchen Gegenden Indiens (z.B. Sikkim, Darjeeling-Gegend, Zanskar), Nepal und in Kirgistan sind Sammeltaxen gang und gäbe. Ein Auto wird mit Passagieren vollgestopft (ja, man sitzt meistens recht eng) und startet erst, wenn alle Plätze belegt sind. Da die Autos kleiner und oft auch geländegängiger sind, kommt man recht flott voran. Die meisten fahren längere Strecken und es findet wenig Passagierwechsel statt. Die Routen sind fest und Stopps für Toilette und Essen sind vorgesehen. Nur individuelle Fotostopps sind nicht üblich. Da es relativ wenige Passagiere sind, kommt man leichter ins Gespräch als z.B. im Bus. Manchmal hat man richtig Glück mit Mitreisenden und die Zeit vergeht schnell mit Gesprächen – manchmal hängen aber auch alle ihren eigenen Gedanken nach. Natürlich muss man für die Abfahrt etwas Zeit mitbringen besonders wenn man die erste Kundschaft ist. Dafür hat man noch freie Platzwahl (manchmal sind Vorderplätze teurer). Jedenfalls eine ökologischere und günstigere Gelegenheit (im Vergleich zum Taxi) das Leben der Einheimischen besser kennenzulernen.
Marshrutka nennt man in den postsowjetischen Ländern die Minibusse/Sprinter. Diese fahren manchmal zu einer bestimmten Zeit ab, manchmal warten sie, bis sie gefüllt sind. Sie werden von einem Großteil der Bevölkerung genutzt und sind somit eine gute Gelegenheit, deren Alltag zu teilen.