Wasserholen (Ladakh)

Mein ladakhischer Kollege fand bei seinem ersten Deutschlandbesuch, dass der größte Unterschied zwischen Deutschland und Indien ist, dass in Deutschland keine Hausfrau täglich morgens fegt und es trotzdem sauber aussieht. Ich finde der große Unterschied ist das Wasser, das oftmals nicht aus dem Hahn kommt. Bei Urgain in Ladakh gibt es hinter dem Haus ein Rohr, da kommt morgens für ca. 2,5 Std. Wasser raus und das ist dann für eine gewisse Nachbarschaft. Die wechseln sich damit ab, dass immer einer oder eine sich hinstellt und die Kanister auffüllt, die hingestellt werden. In der Zwischenzeit kann man andere Arbeiten erledigen und den vollen Kanister später abholen. Die sind voll schwer. Kleine Behälter auch für hilfswillige Kinder werden zwischendurch eingeschoben. Wasserschleppen schien mir Frauenarbeit zu sein.

 

Dann hat Urgain ihre Straße furchtbar dreckig gefunden und sie gesäubert. Sie fand es erstaunlich, dass das bei uns das Gouvernment macht.

 

Es gibt allerdings einen positiven Aspekt bei dem Ganzen: die Nachbarschaft trifft sich und tauscht die ganzen kleinen Neuigkeiten aus. Urgain fand es recht seltsam, dass ich im Mehrfamilienhaus die Nachbarn manchmal wochenlang nicht treffe.

 

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