Die Stimmen überschlagen sich. Sie hopsen hin und her und vor mir herum und brüllen. „Hellohello“. „One photo“. „One pen“. „Hellohello“. Meine Ohren dröhnen. Ich wollte einen ruhigen Spaziergang in der Dorfumgebung machen. Ich habe keine Nerven für diese Kinder. Ich bin müde, der Tag war nicht unanstrengend. Ich versuche, sie zu verstehen. Trotzdem. Warum sind sind sie nicht alle so schüchtern wie ich damals? Wie in den Dörfern, wo noch keine/wenige WestlerInnen waren? Ist diese Entwicklung „naturgegeben“ oder sind „wir“ schuld daran mit unserer endlosen Fotografiererei und den zahllosen Gaben?
Neue Kinder kommen angerannt. Und überbrüllen die anderen. Von den Dächern buhlen weitere Stimmen um meine Aufmerksamkeit. Eine Großmutter knöpft sich die Strickjacke zurecht. „Bittebitte, von ihr ein Foto!“ Ok, dann alle zusammen und schwupps gruppiert sich die Kinderschar um Oma. Und danach alle noch einzeln! Nein. Aber mich bitte! Nein! Dann mich! Nein! Nein! Nein!<
Es fällt mir schwer, weiterzugehen und nicht einfach in das Hotel zu flüchten. Ich habe den Dorfrand erreicht. Und höre schon die nächsten Stimmen aus der Entfernung "Hellohello".
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