In Indien ist es oft eine gute Idee, mit dem Bus zu fahren, weil man dann lauter kleine Dinge erlebt. Man muss andauernd Leute fragen, bis man seinen Bus gefunden hat, wo man wie sein Ticket kauft und dabei trifft man manchmal auf unglaubliche Muffel, die einem irgendwas entgegenblaffen, was man nicht kapiert. Aber das ist nicht so schlimm, weil bestimmt der nächste Mensch einem liebevoll weiter hilft. Z.b. diese beiden Herren, die hier vor der Tür stehen, die haben sich sehr intensiv darum gekümmert, dass ich im richtigen Bus einen guten Sitzplatz bekam. Allerdings fragten sie auch verwirrt nach, welches Geschlecht ich denn hätte. Es sei so schlecht erkennbar. Ich kam ganz vorne neben 2 alten Frauen zu sitzen, die jeweils von jüngeren Männern in den Bus verfrachtet wurden und schnell ins Gespräch kamen.
Es dauerte noch ein bisschen, bis der Bus startete und so hatte ich noch etwas Fotografiergelegenheit. Als wir starteten, war der Bus locker voll. Aber bei der übernächsten Haltestation, drängelten sich noch Massen in den Bus. Sie quetschten sich alle dicht zusammen und schauten, dass auch alle irgendwie mitkamen. Später, als einige wieder ausgestiegen waren, suchte der Schaffner nach einem Stück Zeitung, breitete diese auf den Einstiegstufen aus und schon konnten 2 weitere Leute sitzen. Ich wusste nicht genau, wo das ist, wo ich auszusteigen hatte und fragte nach und so kümmerten sich dann wieder alle Umsitzenden darum, dass ich an der richtigen Stelle herauskam.
In Indien wird man oft so „halbadoptiert“, d.h. jemand fühlt sich verantwortlich, dass man dorthin kommt, wo man hin möchte, währenddessen weder Hunger noch Durst noch Kälte noch Hitze leidet und es so bequem hat wie möglich. Manchmal sind InderInnen sehr nett.
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