Ich war bei einem Tempel, wo man von der Straße ein Stück zu Fuß wandern muss. Dort lungern so einige geschäftstüchtige Typen rum, aber die läßt man dann hinter sich und geht nach oben. Oben auf dem Hügel begegnete ich noch 2 Westlerinnen mit Begleitung, die einem Anderen einen Dank zuriefen. Ich ging zurück nach unten und da war eine Meute junger Männer hinter einem anderen her, der versuchte zu fliehen. Aber sie hatten ihn geschnappt, führten ihn zum Hügelfuß runter, stießen ihn hin und her, rangelten, er hatte Angst und Panik in den Augen, Tränen, fiel auf die Füße und bettelte die Männer an. Unten ging das Gerangel weiter, ich guckte neugierig zu, machte ein Foto. Anfänge von Lynchjustiz? Warum? Ein Ladenbesitzer klärte mich auf: er habe der einen Touristin an den Busen gefasst und jetzt seien die anderen sauer und wollten ihn der Polizei übergeben. Er meinte aber, er sei es nicht gewesen, es wäre jemand anders, der schon fort sei. Und dann kamen tatsächlich 3 Polizisten an, einer in Uniform, zwei in zivil und nahmen ihn mit. Er schien darüber eher erleichtert zu sein.
Ich merkte, wie ich diese Art Selbstjustiz überhaupt nicht leiden kann, aber trotzdem sehr froh war, dass der Vorfall so ernst genommen wurde.
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